Herzlich willkommen in meiner kleinen farbenfrohen Nähwerkstatt!

Montag, 31. März 2014

Mein Team und ich.....

..... trafen heute das erste mal aufeinander  und ich blickte in erwartungsvolle dunkle Augen.

Vorher habe ich einen kleinen Rundgang durch das Village der "Young mothers Kenya" gemacht.
2 Mädchen bewohnen immer zusammen mit ihren Babys eine Kibanda.
Es gibt zentrale Waschräume und auch eine zentrale Küche, in der herkömmlich, wie hier auf dem Land üblich, gekocht wird.



 
 



Tagsüber gehen die Mädchen zur Schule, werden im Trainingscenter für housekeeping angelernt, lernen in der aupairschool, oder arbeiten im tailoringteam.
Die Babys werden tagsüber betreut, so dass die Mädchen lernen oder ihrer Tätigkeit nachgehen können.
Für die Mädchen ist diese Einrichtung lebensnotwendig, da sie es allein mit Ihren Kindern nicht schaffen würden.

Mein toiloringteam bestand heute aus der Schneiderin Karembo und weiteren 3 Mädchen.


Da 2 der Mädchen erst 14 Jahre alt sind, kann man am ersten Tag nicht`s Unmögliches erwarten, und so entschied ich mich kurzerhand als erstes für ein Utensilo.

Nach anfänglichen Staunen über meine mitgebrachte elektrische Maschine, und herholen eines Tischchens, damit ich in Nähe der einzigen Steckdose des Raumes bleiben konnte, ging uns dieses Projekt auch schnell von der Hand.
Zum Glück hatte ich einige gängige Scheren, Nadeln und sonstiges Zubehör mitgebracht, denn mit den hiesigen Scheren war es eher ein Reissen als ein Schneiden.

Die Mädchen sind sehr wissbegierig und haben eine gute Auffassungsgabe.
Und vor allem :sie ratterten fröhlich drauf los.




Und kurze Zeit später hatte jeder von uns sein Utensilo fertig.



Danach haben wir eine Mittagspause gemacht. Ich durfte mir Essen aus der Küche holen.... es gab gekochtes Maismehl und Weißkraut und es fiel mir auf, dass ich als einzige einen Porzellanteller und eine Gabel bekam..... Aber dennoch gab es keine Berührungsängste, die Mädchen haben mich aufgenommen, als gehöre ich dazu.

Den Rest der Pause habe ich bei den Babys verbracht.....
Wurde ich morgens noch skeptisch aus der Ferne beäugt..... und so manch einer rannte schreiend davon..... so war das zum Mittag schon ganz anders und ich war eine willkommene Abwechslung für die Kinder.



Nach dem Mittag gings dann weiter:

Ich hatte eine genähte Kulturtasche dabei, in der ich einige Utensilien verstaut hatte, und sie wollten unbedingt solch eine Tasche nähen.
Mit Reißverschluss wohlbemerkt, die gibt es wohl hier auch zu kaufen, aber ich hatte auch einige dabei und so konnten wir gleich starten.

Es war etwas anspruchsvoller, denn es gibt keinen Reißverschlussfuß wie bei uns, und so musste ich doch einige male korrigieren, aber die Mädchen ließen sich nicht entmutigen, sie trennten auf und nähten wieder neu, wenn ich mit dem Kopf schüttelte.
Wir unterhielten uns in englisch, die Mädchen untereinander in Suaheli und manchmal musste ich auf auf Deutsch zurückgreifen, wenn der passende englische Fachbegriff der Nähsprache gerade nicht vorhanden war...... aber auch dass klappte gut.

Beim Untensilo nähen bin ich trotz Hilfestellung bei den anderen noch ganz gut mitgekommen, aber meine Kulturtasche habe ich dann nicht in  dem Durchgang geschafft.
Aber sie haben alles allein gemacht, ich habe höchstens mal mit gesteckt und natürlich gezeigt, wie rum es zusammengehört.

Als erste war Karembo ganz stolz mit ihrem Täschchen fertig.



Wir machten erst Feierabend, als alle stolz ihr Täschchen in der Hand hielten.
Hannington musste noch Mädchen von der Schule abholen und so konnte er mich mit in die Ortsmitte nehmen, von dort aus führte ich meinen Weg zu Fuß weiter und kam gerade noch vor Einbruch der Dunkelheit in meiner Unterkunft an.
Ein ereignisreicher Tag geht zu Ende und man freut sich ganz besonders am Abend in dankbare und freudige Gesichter zu schauen. Spätestens dann weiß man: Der Weg hat sich gelohnt.



Gestern Abend dachte ich bei mir im Zimmer: Nanu was kriecht denn da???

Es sah aus wie ein dicker fetter Regenwurm nur glatt und glänzend  und es kroch sehr schnell. Es kam aus dem Bad direkt in Richtung Bett...




 
 
Sorry für die schlechte Bildqualität, aber ich musste schnell sein, ich wollte dieses kriechende Etwas ja schnell aus meinem Zimmer befördern.
Ein Besen war so schnell nicht zur Stelle und so musste ein dickes Haushaltstuch reichen.
Ich schleuderte es raus.... und es war knüppelhart und rollte sich sofort ein....????????
 
Die Tür sicherte ich mit einem Handtuch noch mal ab..... und dann durchsuchte ich das Zimmer nach weiteren Artgenossen, aber ich fand nichts und begab mich dann auch zur Ruhe.
 
Heute morgen hörte ich auf Nachfragen: Hakuna Matata, dont be worry, it`s only a little Snake.
 
Na, da bin ich ja froh dass es "nur" eine kleine Schlange war.
 
Ja, auch das ist Afrika!!!!!!!

Kwaheri

BeaDo


Sonntag, 30. März 2014

Eine Lieferung mit Palmenblättern....


... kam heute nachmittag hier an.


Damit werden die Häuser hier gedeckt und die "Jungs" hatten viel zu tun bis alles abgeladen war.



Und das ist das wunderschöne Haus in dem ich derzeit ganz allein einen einzigen Raum bewohne, ansonsten steht es leer, da es umgebaut wird.


Und da heute Sonntag ist, hatte ich noch frei... meine Arbeit in der Nähwerkstatt beginnt erst morgen früh..... und so habe ich auch die hiesige Church besucht.

Bei weitem nicht so prunkvoll, wie bei uns ...... dafür aber um so herzlicher und voll mit lauten und fröhlichen Gesängen.
So wurde ich heute Vormittag schon geweckt und der Gottesdienst ging, wie mir schien, wohl bis zum frühen Nachmittag.


Sie liegt nur wenige "Häuser" entfernt, und so war ich am späten Nachmittag nochmal ganz allein da.... um für das zu danken was wir haben.
Die Armut ist hier allgegenwärtig.... und man lernt wieder einfache Dinge zu schätzen.
Wir leben im Überfluss und meine Bewunderung gilt den Menschen, die hier mit den Mitteln, die sie haben, ihr Leben meistern müssen.
Kein Mensch sucht sich den Ort aus, an dem er geboren wird.

Und dennoch sind die Menschen so freundlich und jeder, aber auch jeder der mir heute auf dem
Weg begegnet ist, hatte ein freundliches "Jambo!" für mich..
Deutsche Sturheit kennt man hier nicht.

Die Wege, die ich zu gehen habe, um aus dem Hinterland in den Supermarkt oder zumindest erstmal zum Highway zu kommen,  sind etwas abgelegen, aber dennoch fühle ich mich jederzeit sicher und wohl.



Und dieses hier entschädigt ja wohl für jeden Weg: Ein Traumstrand soweit das Auge reicht!!!



Das ist Diani Beach, aber hier, wie man sieht, fern ab vom Tourismus....
... und so kam grad ein Fischerboot an.....


 
Es war um die Mittagszeit und alle Einheimischen, die schnell genug waren...... haben sich ein Mittagessen geholt.
 
 
Kurze Zeit später traf ich viele Leute mit 4 - 5 Fischen an der Hand vorn am Highway.
Das Leben hier verläuft sehr ursprünglich.
 
Wir leben im Luxus und müssen nicht täglich um unser Essen laufen oder bangen, ganz im Gegenteil:
Wie viel wird bei uns weggeworfen?
Das sollten wir uns immer wieder vor Augen halten: Weniger ist oft mehr!
 
In diesem Sinne:
 
Hakuna Matata!!!!
 
LG
BeaDo
 

 

"Wir flogen die ganze Nacht....

... und am Mond vorbei - Afrika ist sehr weit weg!!!!"

...so heisst es in einem Kinderbuch, welches ich oft mit meiner Tochter lese.

Und so war es auch tatsächlich.


 
 
Der Blick auf den Kilimanjaro:
 
 

Aber von vorn...So sah ich in Frankfurt mit meinem Gepäck aus!

 
10 min später war ich nicht nur meine luggage, sondern auch 80 EURO los!
Für ganze 4 kg Übergepäck.
Der Typ am Schalter ließ nicht mit sich verhandeln, und hat mich erbarmungslos abkassiert.
Nun gut... nicht ärgern, ist ja für einen guten Zweck!
 Obwohl ich die 80 Mäuse natürlich lieber hier jemanden in die Hand gedrückt hätte.

Flug war etwas holprig, kurze Zwischenlandung in Nairobi... und dann weiter nach Mombasa.

Dort angekommen schnell Visa geholt und draussen erstmal Orientierung gesucht.
Ich wurde nach Plan abgeholt.
Der gute Hannigton stand schon mit meinem Namenschild am Ausgang und so ging es gleich weiter in Richtung Ukunda.

In Mombasa mussten wir die Fähre nehmen.

 
Und gleich ist man wieder mitten drin im echten Afrika, dem Kontinent der Fußgänger.
Nirgends auf der Welt habe ich jemals soviele Menschen zu Fuss laufen sehen, wie hier und in Äthiopien.
 
Und zu den Autos und Bussen, die auf die Fähre kamen, kam auch alles was 2 oder 4 Beine hatte mit drauf... von 0 bis mindestens 99 Jahre....


ca 1 Std. später kamen wir an:



Hier wohne ich.

LG aus Afrika.

BeaDo

Donnerstag, 27. März 2014

Das Gepäck ist fertig.......

.... gepackt!

Ich habe immer wieder ausgepackt... und eingepackt..... und wieder umgekehrt.....
Denn ich hatte natürlich mal wieder viel zu viel....



Ich erhielt noch sehr viele Spenden in den vergangenen Tagen..

Stoffe und Bänder, Garn usw. von Aladina
Herzlichen Dank an Andrea.





 
 
Und vor einiger Zeit schon ein ganzer Berg Stoffe und Bänder von Frau Tausendschön
 
Herzlichen Dank liebe Silke
 



Und... und .... und....
Kleiderspenden von einer Arbeitskollegin... und natürlich von meinem Schwesterherz, ein ganzes "Säckchen" Traubenzuckerbonbons für die Kinder im village von der Bahnhofsapotheke in Duderstadt. Allen ein großes DANKE!

Und nicht zu vergessen Ebooks von der lieben Antonie... leider jetzt ohne Blog.
Vielen lieben Dank dafür... Ich melde mich wieder bei Dir .....

Ihr seht ich musste ein und auspacken, um das Gewicht nicht zu überschreiten, obwohl ich ja auch schon 10 kg kostenfreies Spendengepäck von der Fluggesellschaft Condor gesponsert bekam.
Auch dafür natürlich vielen, vielen Dank.

Und auch für diese Leihgabe lieben Dank.



Ich könnte noch weiter machen mit dem Danken, aber jetzt hör ich mal auf.

Bis bald!
BeaDo





Sonntag, 23. März 2014

Eine Reise nach Afrika...

... werde ich in der kommenden Woche antreten.
Mein Weg führt mich nach Kenia ins africachildvillage

Dort gibt es eine kleine Nähwerkstatt und ich werde für eine Woche dort mein zu Hause haben und mit den Mädchen nähen.
Ich bin gespannt, was mich dort erwartet!
Die nächsten Tage heißt es also: Hirn zusammen raufen, um an alles zu denken, was unbedingt mit muss und dann alles möglichst platz-und vor allem .....gewichtssparend verpacken.
 
 

Massenweise Garne: alles gespendet von der Firma Nähmaschinenernst in Fuldatal



 
...... und das ist lange noch nicht alles, ich bekam dort auch noch Nahttrenner, Nähmaschinennadeln... und Maßbänder
 
 
 
 
..... und das allerbeste:
 
gleich zwei Nähmaschinen. Beide sind neuwertig und laufen wie am Schnürchen.
Leider kann mich nur eine davon begleiten...... die andere wartet darauf, später mal mit zu dürfen.
 
Und hier ist das Schätzchen..... (hab mich heute schon mal "eingenäht" und mich gut mit ihr angefreundet!)
 

 
Da werden "meine" Mädchen in Kenia aber staunen, denn sie nähen auf manuellen Maschinen ohne Elektrizität. Aber diese Maschine bleibt dann natürlich dort. Sie ist "einfach" und robust und wird im Village bestimmt gute Dienste leisten.  
 

Ich bin überwältigt von so viel Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit.
Herzlichen Dank an Herrn und Frau Eiter von Nähmaschinenernst.
 
Aber nicht nur von dort erreichten mich Spenden..............
 
Dazu aber die nächsten Tage noch mehr. Bin in Eile.....
 
Liebe Grüße
 
BeaDo

Sonntag, 9. März 2014

Begrenzt ist das Leben.....

.... aber unerschöpflich ist die Liebe!

Vergangene Woche hat sich unsere liebe Mama und Oma auf Ihren letzten Weg gemacht und uns für immer verlassen.

Eine Mutter liebt - ohne viel Worte
Eine Mutter hilft - ohne viel Worte
Eine Mutter versteht - ohne viel Worte
Eine Mutter geht - ohne viel Worte,
und hinterlässt eine Leere, die in Worten keiner auszudrücken mag.


Geliebte Mama und Oma,

wir danken Dir für alles Gute, was wir durch Dich erfahren durften.



Eine Träne des Dankes, dass es Dich gab.
Eine Träne der Trauer an Deinem Grab.
Eine Träne der Freude für viele Jahre mit Dir.
Eine Träne der Hoffnung, dass es Dir dort gut geht, das glauben wir.
Eine Träne des Schmerzes, Du fehlst uns so sehr.
Eine Träne der Gewissheit, Dein Platz, er bleibt leer.
Eine Träne der Liebe, aus unseren Herzen wirst Du nie geh`n.
Eine Träne des Trostes, sicher gibt es dort ein Wiedersehn.

Wir wünschen Dir die Ruhe und den Frieden, den Du Dir immer ersehnt hast.
Wir haben Dich lieb und werden Dich nie vergessen.

In Liebe und Dankbarkeit
die ganze Familie und alle, die sie lieb hatten.