Herzlich willkommen in meiner kleinen farbenfrohen Nähwerkstatt!

Samstag, 30. September 2017

Strahlende Kinderaugen ........

........ für einen einfachen Luftballon.

Heute waren 10 Kinder im Babycare des Kinderheimes, 8 "eigene" (von unseren hier lebenden Müttern) und 2 von außerhalb in Fremdbetreuung.

Wie gut, dass ich genau 10 Luftballons in der Tasche hatte.







Nach Begrüßung der Kinder bin ich direkt in die Nähwerkstatt. Ich habe mit Karembo die Schnitte, welche ich mitgebracht hatte, durchgeschaut und die Mädchen haben sich einstimmig für einen Wickelrock entschieden.

Wir sind heute zu siebt. Karembo und ich und folgende Mädchen:


Die Mädchen machen den Rock einfach und Karembo in der gedoppelten Variante, so dass er von beiden Seiten tragbar ist.


Wir begannen mit dem Zuschnitt und schon kurze Zeit später war wieder geschäftiges Treiben in der kl. Werkstatt.






Es dauerte nicht lange, dann war der erste Rock schon zum Vorzeigen bereit.
Noch ohne Verschluss, aber immerhin, zum schon mal umlegen, sich bestaunen und freuen, reicht es allemal. Mwanajuma ist schon sehr geübt, das hatte ich beim Zuschnitt schon gemerkt, sie hat auch sehr sauber und genau zugeschnitten. Und Genauigkeit ist immer ein Garant für gutes Gelingen.



Wir hatten auch nicht mehr lange Zeit, denn nach dem Mittag um ca. 14.00 Uhr wollten wir ja noch nach Mabungo auf den Stoffmarkt.


Ein riesiger Platz, natürlich unter freiem Himmel, auf dem es von frischen Obst und Gemüse, über Schuhe, Klamotten, Stoffe und Tücher bis hin zur Plastikschüssel, Besteck und Körperpflegemittel ......rein alles gibt.

An diesem Stand sind wir fündig geworden :



Auch wenn der Verkäufer auf den ersten Blick nicht wirklich sehr geschäftstüchtig aussieht ....... als er erstmal merkte, dass wir mehr als nur einen Stoff kaufen wollten, war er schnell bei der Sache und hat sich große Mühe gegeben.



Wir haben den ganzen Stand einmal auf den Kopf gestellt und uns dann für diese schönen und typischen Afrika-Stoffe entschieden:




So kann die Nähwerkstatt am Montag erst mal ohne Materialsorgen in die neue Woche starten.

Nach einem kurzen Stop am Supermarket kam ich um ca. 16.00 Uhr zu Hause an.

Nun ist erstmal Wochenende.

Euch allen sonnige Grüße aus Kenya

Kwaheri
BeaDo









Freitag, 29. September 2017

Die Arbeit in der Nähwerkstatt ...

...... begann heute mit einem Kennenlernen der Mädchen, welche mit mir nähen werden und einem kurzen Check des Materials.

Und dieser Check war wirklich kurz.
Denn es gab nicht wirklich was, zu schauen.
Material ist derzeit nicht viel bis gar nicht vorhanden.

Die Mädchen sollen selbst das Material zum Nähen kaufen, damit sie die Sachen hinterher auch behalten können und es nicht in der Nähwerkstatt verbleibt, und damit sie auch ihr genähtes Werk als Muster für weitere Aktivitäten haben.

Soweit so gut... die Idee ist nachvollziehbar .... aber in der Realität funktioniert es so nicht.

Derzeit sind nur 8 Mütter fest im Heim, andere kommen von außerhalb und werden ambulant betreut, ebenso gibt es Mütter, die ihre Kinder tagsüber bei uns abgeben, da sie eine Arbeitsstelle haben, und sie so ihrer Arbeit nachgehen können.

Die Nähwerkstatt war geputzt .... und Karembo freute sich schon.



Es stand sogar ein extra Gruß für mich an der Tafel:


Und wenn Ihr euch fragt, warum es so in reinem Deutsch geschrieben ist?
Es gibt eine deutsche Volontär, welche hier für 3 Monate tätig ist.

Es gab zwar nichts an Material zu beschauen, aber es gab neue Ausstattung in der Nähstube.

Ein neues Regal für mehr Ordnung.


Und ein Garnrollenhalter, hergestellt aus einem alten Brett und total verrosteten Nägeln.


Sehr schön, ............... nur leider sind das alle Garne, die Karembo derzeit hier in der Nähwerkstatt besitzt.

Nur gut, dass ich einiges an Garnen dabei habe.
Auch Scheren, Nähmaschinennadeln, Magnetkissen für Nadeln, Stecknadeln, Kreide usw.

Alles Spenden von unseren lieben Freunden Familie Eiter.
Vielen Lieben Dank dafür.

Also haben wir heute kurzerhand beschlossen, dass wir morgen erst mal Material kaufen müssen, damit wir effektiv arbeiten können.

Allerdings wollen wir in Ermangelung der Zeit nicht nach Mombasa fahren, sondern ich möchte morgen vormittag gern unterrichten und dann werden wir wohl am Nachmittag auf einen Markt nach "Mabungo" ... oder wie auch immer dieser Ort heißen mag, fahren, um einiges an Material zu besorgen.

Da wir nun wirklich nicht den ganzen Nachmittag für den Nähwerkstattcheck benötigten, habe ich mein Taxi (heute ein Tuk-Tuk,) schon eine Std. früher geordert.
Alle, die bereits in Südostasien waren, kennen dieses Gefährt.
Es ist eine Art Autorikscha, in welcher man mit höchstens 3 1/2 Fahrgästen sitzen kann, also genau richtig für uns.
Wir sind bereits in Thailand und Sri Lanka vor vielen Jahren Tuk-Tuk gefahren, aber es ist immer wieder ein Erlebnis.
Der kl. Mann sagt jedes mal, wenn wir einsteigen: "Trecker, Mama daaaaaaa!"

Ich fuhr die ganze Strecke diesmal allein, denn in diese Einöde hier am Kinderheim, verirrt sich kaum jemand.

Als ich zu Hause ankam, hat ein Familienmitglied, gleich vor unserer Haustür, souverän einen kühlen Kopf bewahrt und ihn unter Wasser gehalten ...




Ein anderes Familienmitglied unterhielt sich gerade mit seinem neuen Freund "Joy"



Kwaheri from Kenya
BeaDo



Donnerstag, 28. September 2017

Nach langem und schlaflosem Flug ....

..... sind wir gut in Kenya angekommen.

Der Minimann wollte und wollte nicht einschlafen und ist stundenlang mit guter Laune über alle anderen Familienmitglieder drüber geklettert bis er irgendwann mitten in der Nacht dann völlig erschöpft einschlief.

Aber dann hatten wir nicht mehr lange bis Addis Abeba und dort mussten wir uns ja so rund 4 Stunden um die Ohren schlagen, bis es weiterging.
Aber was macht nicht alles für viel Freigepäck.

Den Airport in Addis kennen wir schon gut, und wieder einmal war er hoffnungslos überfüllt.
Also sind wir gleich durch die Kontrolle, denn dahinter ist es dann erfahrungsgemäß etwas entspannter, allerdings gibt es außer Toiletten die man auch besser nicht benutzt, wenn nicht unbedingt nötig, rein gar nichts mehr.  Aber wir wollten eh nur etwas ausruhen und den kl. Mann bei Laune halten, bevor es dann endlich weiter ging nach Mombasa.






Allerdings wurden wir überall bevorzugt behandelt und hatten immer Priority A, und konnten überall als erste durch gehen.
Auch das Handgepäck wurde nicht groß durchsucht in Frankfurt. Alle Flüssigkeiten und ein paar Gläschen wurden noch mal durch ein extra Gerät gejagt und dann konnten wir weiter.

So verlief alles super gut, viel zu gut bis dahin.....
In Mombasa angekommen gab es das übliche Programm.
Visa kaufen für die Erwachsenen (Kinder sind frei) also 2 große Formulare Vorder- und Rückseite
und pro Person (also noch mal 4) jeweils A5 Formular ... immer die gleichen Fragen...
Persönliche Daten und Passnummer, woher gekommen, wann Einreise, wann Ausreise, Grund der Reise, Hotel oder Aufenthaltsort in Kenia ....
Dann damit ab zum Schalter Visa bezahlen, einmal freundlich in die Kamera lächeln fürs Foto und
Fingerabdrücke geben und dann kann man durch.

Der Mann hatte schon von innen das Gepäck immer rundfahren sehen, denn alle anderen waren schneller als wir, da wir die einzigen waren, die mit 4 Personen reisten.

Koffer geschnappt, einer nach dem anderen.... aber nanu.... da fehlt doch einer.
Die blaue riesige Reisetasche, in der fast alle der Spenden und natürlich auch einige persönliche Dinge verstaut waren.... war missing.

Die Leute am Band sind noch mal raus, aber das Band stand still . Alle Koffer waren durch.
Also erstmal zur Kontrolle, zum Glück mussten wir die anderen Koffer nicht öffnen.
Die gute Dame an der Kontrolle hatte den Minimann sofort in ihr Herz geschlossen, und wollte ihn am liebsten behalten, sie fragte nur einige Dinge ab und ließ uns passieren. Dann ab ins Büro wegen dem verschwundenen Koffer.
Alles erklärt, Gepäckaufkleber gecheckt, so dass man erstmal die Nr. der Tasche hatte und dann musste ich wieder ein Formular ausfüllen.
Wieder Persönliche Daten, Passnummer, was für eine Tasche , Größe, Art, evt. Marke, Material,
Beschaffenheit, wann die Tasche das letzte Mal gesehen usw.
Mir wurde ein kl. Katalog vorgelegt, in welchem Taschen und Koffer abgebildet waren, und ich sollte etwas ähnliches raussuchen, also mit Rollen oder ohne.... mit Griff zum Ziehen oder ohne... und jedes dieser "Katologbilder" hatte eine Nr.
Ich suchte mir eine mir erscheinend passende Nr. aus, ... in der Hoffnung, unsere Tasche bald wieder zu sehen.
Natürlich alles in Englisch, das regt die grauen Zellen wieder ordentlich an.

Der Mann und die Kinder haben unserem guten Hannington, der uns abholte, schon mal Bescheid gegeben, dass wir etwas länger brauchten.

Da übt man sich mal wieder in afrikanischer Gelassenheit, es nützt ja nichts.
Die Leute am Airport sagten: Don`t be worry, the bag will coming, sure.
Ich machte mit dem Airportmenschen ab, dass die Tasche irgendwie zu uns gebracht wird, damit uns kein Tag flöten geht, und gab die Tel.Nr. von unserer Residenz hier an.
Nun ja wir werden sehen.

Die Fahrt ging weiter durch Mombasa. Chaotisch und voll wie immer.


Hannington hielt noch an einer kl. Nähmaschinen-Reparaturwerkstatt, in welcher Karembo wartete.
Sie hatte dort eine Maschine zur Reparatur.
Nur zu gern wär ich mit ausgestiegen und hätte mich dort umgeschaut, aber Hannington bat uns, gut auf das Gepäck zu achten während seiner Abwesenheit, denn wir wurden mit einem offenen Pickup abgeholt, und da lag das Gepäck ja einfach auf der Ladefläche.
Und da schon eine Tasche weg war.......

Es dauerte etwas dann kam Hannington mit Karembo und der reparierten Maschine zurück,
Maschine auf die Ladefläche, Karembo zu uns rein und weiter geht`s.
Fähre ging schnell und so kamen wir am frühen Nachmittag gestern an.


Als alles ausgepackt war, habe ich erstmal gemerkt, was so alles in der riesigen Tasche war, die fehlt.
Also alles an Kleiderspenden für`s Kinderheim .... und natürlich noch Spenden für die Nähwerkstatt und selbstverständlich auch einige persönliche Sachen.

Wir hoffen auf ein baldiges Wiedersehen unserer Tasche. Aber so recht glauben kann ich es nicht.
Doch die Hoffnung stirbt zuletzt.


Karibu from Kenya
BeaDo


Sonntag, 24. September 2017

Nach Afrika ....

..... werden wir uns in den nächsten Tagen wieder einmal aufmachen.





Ich freue mich schon sehr darauf, denn letztes Jahr habe ich mit der Projektarbeit aus gesetzt.
Aber nun ist es endlich wieder soweit.

Ich freue mich darauf, viele bekannte Gesichter zu sehen und natürlich auch neue kennenzulernen.
Und natürlich freue ich mich, auch zwischendurch auf einige Urlaubstage, welche ich besonders genießen werde.

Hier werde ich wieder tätig sein.

Ich hoffe, dass es mir auch diesmal wieder gelingt, etwas frischen Wind in die kleine Nähwerkstatt von africachild zu bringen.

9 Schülerinnen werde ich wohl haben, sehr viel für die kleine Werkstatt und somit sind die Tage sicherlich gut ausgefüllt, so dass ich mich über Langweile wahrscheinlich nicht beklagen werde.

Hier habe ich das letzte Mal über den ersten Arbeitstag berichtet.

Mit ein bisschen Glück habe ich ja WLAN und kann Euch auf dem Laufenden halten.

Ich freue ich schon sehr, vor allem auch auf die Sonne und die Wärme Kenya`s.

Es gibt auch viele Menschen um uns rum, die soviel Anteil nehmen. Wir haben uns sehr gefreut, dass uns Pfarrer Jacob heute morgen im Gottesdienst einen besonderen Reisesegen gespendet hat. Sitota war sehr verdutzt, als wir nach vorn gerufen wurden, und der Pfarrer ihr ein Buch in die Hand gedrückt hat und sie spontan und mit Mikrofon vor der ganzen Sonntagsgemeinde ein Gebet vorlesen durfte. Aber sie hat es super gemeistert. Großes Lob ans Tochterkind.

..... wenn nur das ganze Gepäck erstmal verstaut wäre. 3 mal 46 kg Freigepäck müssen erstmal gepackt sein, und jedes Familienmitglied hat ja auch nur 2 Hände zum Schleppen, und an einer Hand muss auch der  Minimann immer fest mitgeführt werden, denn einen Buggy oder ähnliches Schiebeteil kann man im Buschhinterland nicht gebrauchen.... also entweder laufen oder "getragen werden"!  😊😊😊

LG
BeaDo